Einfluss vom psychischen Stress auf die HRV
Beim Hochleistungssport muss man lernen, mit dem Rennstress umzugehen. Parfitt & Pates (1999) führen an, dass körperlicher Stress eine Sportleistung, bei der höhere anaerobe Ansprüche entstehen, positiv beeinflussen kann. Hanin (2000) dagegen, beschreibt einen negativen Einfluss vom Stress. Weiter hebt er die Ausnutzung dieser individuellen Zone für optimale Wirkung, dank der die Sportler eine emotionale Überbeanspruchung, die die Leistung beeinflusst, senken können, hervor. Somit könnte es zu einer Klärung der Zusammenhänge zwischen Stress vor dem Rennen, dem psychosomatischen Zustand und der Sportleistung kommen.
Tonhajzer (2008) führt an, dass sich an der Veränderung der ANS-Aktivität mehrere Faktoren (Stressfaktoren), als nur physische Belastung, beteiligen. Eine Reflexion der physischen Belastung ist laut Tonhajzer die kardiovaskuläre Antwort des Organismus, die durch eine Erhöhung der Aktivität des sympathoadrenalen Systems und eine Erhöhung der Herzfrequenz charakterisiert wird. Einer der weiteren Faktoren ist auch die Psyche, und zwar die Verarbeitung der Informationen auf der ZNS-Ebene (Emotionen, Adaptation, usw.) und die Individualität des Einzelnen (Motivation, persönliche Stellungnahme). Damit kann also zum Beispiel jedes Sozialproblem, mögliche beginnende Krankheit, der Zustand vor dem Start, eine Reaktion des Spielers auf die Konkurrenz usw. verbunden sein. Des Weiteren fügt sie hinzu, dass die Reaktion auf alle diese Faktoren bei den Spielern spezifisch ist, egal, ob es sich um eine kollektive oder individuelle Sportart handelt.
Mateo et al. (2011) bestätigt im Rahmen seiner Forschung, die bei der Disziplin „BMX“ durchgeführt wurde, das Vorkommen einer Unruhe vor dem Start, also einer emotionellen Veränderung, die sich auf die Dynamik der SF auswirkt. Des Weiteren führt er an, dass dieser Unruhezustand mit bestimmten Beschwerden (z. B. somatische und kognitive Veränderungen, niedrigeres Selbstvertrauen usw.) verbunden ist, die die Sportleistung auch bei dynamischen Sportarten, mit einem hohen Anspruch auf Kraft und Koordination, wie BMX, stören. Die Ergebnisse bestätigten, dass die Analyse der SF-Variabilität ein Komplementärwerkzeug zur Auswertung des Renndrucks (Stress) bietet. Die gleichen Ergebnisse erreichte Blaquez et al. (2009) bei elitären Schwimmern. Er überwachte die psychophysiologischen Phasen des Zustands während eines Trainings und darauffolgend beim Wettbewerb. Die Ergebnisse zeigten Bewegung Richtung Überhand von Sympathikus, was das Ergebnis des Vagusrückgangs war. Dadurch wurde die HRV-Methodik als eine der Bewertungsmöglichkeiten des sympathovagalen Gleichgewichts beim Vorhandensein von Stress vor einem Wettbewerbsstart bezeichnet.